Buchempfehlungen
Lehrbücher ◾ Sachbücher ◾ Aufklärungslektüre ◾ Biophilosophie
❍ Aufklärungslektüre
Israel Finkelstein & Neil A. Silberman (2023)
Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel
C.H. Beck. 1. Auflage
381 Seiten. Preis: 17,83 €
ISBN-13: 978-3406806360
Die biblische Archäologie ist ein Minenfeld. Zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze konkurrieren heute über die Deutungshoheit: Die einen wollen militant die Wahrheit der biblischen Texte auf Punkt und Komma beweisen, die anderen halten die Bibel eher für eine Sammlung von Volkserzählungen mit geringem Wahrheitsgehalt. Israel Finkelstein gehört tendenziell zur zweiten Gruppe, aber er ist auch ein großer Vermittler zwischen den verfeindeten Fronten. Sein Buch verwendet einen streng wissenschaftlichen Ansatz, indem es den Urtext der Bibel mit den archäologischen Funden und Befunden präzise abgleicht. Dabei zeigt sich: Essenzielle Teile der biblischen Geschichte haben nachweislich nie stattgefunden. Der Auszug aus Ägypten, die kriegerische Inbesitznahme Kanaans und das glorreiche Königreich Davids und Salomos hat es nie gegeben. Und hier enden die Diskrepanzen keineswegs. Das Buch ist schon über 20 Jahre alt, aber für die neue Ausgabe waren kaum Änderungen nötig, weil sich seine Schlussfolgerungen in der Zwischenzeit sogar verfestigt haben und immer mehr zum Mainstream werden.
Martin Neukamm (Hrsg., 2009)
Evolution im Fadenkreuz des Kreationismus. Darwins religiöse Gegner und ihre Argumentation
Vandenhoeck & Ruprecht. 1. Auflage
400 Seiten. Preis: 75,- €
ISBN-13: 978-3525569412
Ungeachtet der einzigartigen Erfolgsgeschichte der Evolutionstheorie brandet ihr bis heute aus religiös-weltanschaulichen Gründen ein erheblicher Widerstand entgegen. Kein Wunder, bestimmt doch die Frage nach der Herkunft des Menschen unser Weltbild wie kaum eine andere. Dieser Sammelband setzt sich anlässlich des Darwin-Jahres kritisch mit Inhalt und Struktur evolutionskritischer Argumentation sowie mit den Hauptvertretern der deutschen Kreationisten und des Intelligent Design auseinander. Die Beiträge richten sich sowohl an interessierte Laien als auch an Biowissenschaftler, aufgeklärte Christen, Lehrer und Publizisten. Die Autoren sind kompetente Ansprechpartner; sie haben sich langjährig mit der Materie beschäftigt. Ein Muss für alle, die sich kritisch mit den Argumenten der Anti-Evolutionsbewegung auseinandersetzen wollen oder müssen.
Christian Austermann (2008)
Die Evolutionstheorie im Spannungsfeld zwischen modernen Naturwissenschaften und religiösen Weltanschauungen
Tectum. 1. Auflage
150 Seiten. Preis: 24,90 €
ISBN-13: 978-3828898080
Für die Erklärung der Vielfalt in der Natur dominierte bis ins 19. Jahrhundert in Europa die Überzeugung, dass die Erde noch sehr jung sei und dass alles Leben von einem allmächtigen Schöpfer in seiner jetzigen Form erschaffen wurde. Spätestens seit Charles Darwin 1859 sein bahnbrechendes Werk Die Entstehung der Arten veröffentlichte, geriet diese Erklärungshegemonie ins Wanken. Seitdem entzünden sich an der Evolutionstheorie zum Teil heftige Kontroversen, bei denen es meist nicht um das Für und Wider einer wissenschaftlichen Theorie geht, sondern um eine grundsätzliche weltanschauliche Auseinandersetzung. Diese Arbeit will Anregungen für den Oberstufenunterricht im Fach Biologie zum Thema Evolution geben und Wege aufzeigen, wie Schülerinnen und Schüler in der Diskussion um die Evolutionstheorie urteilsfähig werden können.
Mark Isaak (2007)
The Counter-Creationism Handbook
University of California Press. 1. Auflage
364 Seiten. Preis: 30,50 €
ISBN-13: 978-0520249264
Das Buch enthält eine umfangreiche Sammlung kreationistischer Einwände gegen die Evolutionstheorie sowie die dazugehörigen Gegenargumente. Ob aus dem Bereich der Biologie, Geologie, Kosmologie, Paläontologie, Physik oder Philosophie – es gibt praktisch kein gegen die Evolutionstheorie ins Feld geführtes Argument, das in diesem Buch nicht ausführlich und auf dem neuesten naturwissenschaftlichen Kenntnisstand behandelt wird. Die Aussagen sind thematisch geordnet, gefolgt von einer Liste von Gegenargumenten. Wertvolle Hinweise auf die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuellste Literatur komplettieren dieses Wissen. Das ideale Nachschlagewerk für alle, die auf konkrete Nachfragen kurze und prägnante Antworten suchen. Und wer selbst die geringen Ausgaben für dieses Buch scheut, der findet den Inhalt des Bandes auch noch komplett im Internet!
Ulrich Kutschera (Hrsg., 2007)
Kreationismus in Deutschland. Fakten und Analysen
LIT. 1. Auflage
376 Seiten. Preis: 19,90 €
ISBN-13: 978-3825896843
Ulrich Kutschera und einige Mitstreiter haben in der vorliegenden Monographie eine umfangreiche Dokumentation vorgelegt. Die verschiedenen Beiträge setzen sich mit den Kontroversen mit Kirchen auseinander und analysieren die Diskussionsmethoden von Kreationisten aus wissenschaftsphilosophischer Sicht bis ins Detail. Die Argumentationslinien der Evolutionsgegner werden anhand einer Reihe von Beispielen entkräftigt und der Unterschied zwischen wissenschaftlicher Vorgehensweise und „Glauben“ präzisiert. Wer an der aktuellen Diskussion dranbleiben möchte, findet hier Internetquellen, die den Stand der Diskussion fortlaufend dokumentieren.
Jochem Kotthaus (2003)
Propheten des Aberglaubens. Der deutsche Kreationismus zwischen Mystizismus und Pseudowissenschaft
LIT. 1. Auflage
160 Seiten. Preis: 15,90 €
ISBN-13: 978-3825870324
Die Wege des Herren sind unergründlich. Nichts anderes folgt aus der Feststellung, dass Gott transzendent und der Welt nicht verpflichtet sei. Trotzdem versucht der Kreationismus, die Allmacht Gottes in wissenschaftliche Überlegungen einzubeziehen. Diese Arbeit zeigt auf, dass ein solches Denken den akademischen wie den religiösen Raum verlässt und in Pseudowissenschaft und Aberglaube mündet. Es werden die wichtigsten kreationistischen Autoren und ihre Ausführungen analysiert. Kotthaus ist es vortrefflich gelungen, die wichtigsten wissenschaftslogischen Aspekte, die gegen den Kreationismus sprechen, zur Diskussion zu stellen. Das Buch ist didaktisch gut aufbereitet, provokativ und vermittelt dem Leser interessante Einblicke in die Inkonsistenz und Irrationalität evolutionskritischer Argumentation.
❍ Wissenschafts- und Biophilosophie
Martin Mahner (2018)
Naturalismus. Die Metaphysik der Wissenschaft
Alibri. 1. Auflage
246 Seiten. Preis: 18,- €
ISBN-13: 978-3865692238
In den Naturwissenschaften zählen allein empirische Methoden und Belege – heißt es oft. Metaphysik hingegen wird landläufig mit wilder Spekulation, esoterischen Worthülsen oder gar religiösen Dogmen gleichgesetzt. Doch es gibt auch eine fruchtbare Metaphysik: den Naturalismus. Nur wenn es auf der Welt mit rechten Dingen zugeht, können wir sie mit wissenschaftlichen Mitteln erkennen. Der Naturalismus liegt somit allen Wissenschaften zugrunde, die Gegenstände der realen Welt empirisch untersuchen – seien es Sterne oder soziale Systeme. Können diese Wissenschaften nicht philosophisch voraussetzungslos betrieben werden, erweist sich ein empiristisches Wissenschaftsverständnis als verfehlt. Mahner analysiert die Konsequenzen dieser These für das Verhältnis von Metaphysik und Methodologie, Naturalismus und Supranaturalismus, sowie Wissenschaft und Religion.
Gerhard Vollmer (2017)
Im Lichte der Evolution. Darwin in Wissenschaft und Philosophie
S. Hirzel. 1. Auflage
616 Seiten. Preis: 47,- €
ISBN-13: 978-3777626178
Evolution ist überall. Viele wissenschaftliche und philosophische Disziplinen wurden durch den Evolutionsgedanken wesentlich bereichert; das wird in diesem Buch an mehr als 50 Disziplinen deutlich. In den Wissenschaften reicht das Spektrum von Evolutionären Algorithmen bis zur Frage nach einer Evolutionären Theologie, in der Philosophie von der philosophischen Anthropologie über die Evolutionäre Erkenntnistheorie bis zur Zukunft des Menschen. Allerdings ist der Bezug zur Evolution dabei nicht immer derselbe: Es kann sich um biologische Evolution handeln, aber auch um Evolution in einem weiteren Sinne, manchmal sogar nur im Sinne einer Metapher. Die einzelnen Kapitel dieses Sachbuchs sind für jeden Interessierten, also auch für Fachfremde lesbar. Es ist ein Buch zum Schmökern, in dem man unendlich viel Wissenswertes, Überraschendes, manchmal auch Kurioses erfährt.
Bernulf Kanitscheider (2007)
Die Materie und ihre Schatten. Naturalistische Wissenschaftsphilosophie
Alibri. 1. Auflage
298 Seiten. Preis: 20,- €
ISBN-13: 978-3865690159
Im Laufe der Jahrmillionen hat die Natur eigenständige Strukturen und Gebilde hervorgebracht, die den Eindruck erwecken, als habe sie sich ihrer eigenen Stofflichkeit entfremdet. Sind diese Schatten der Materie ein Zeichen für die Grenzen einer naturalistischen Verfassung alles Seienden oder nur Ausdruck des schöpferischen Potentials der Natur? Bernulf Kanitscheiders Antwort ist klar: Unser Universum ist eine Welt der Materie und der Stoff, aus dem diese Welt besteht, ist weder träge noch tot, sondern lebendig und kreativ. Mit dem evolutionären Prinzip der „Selbstorganisation“ lässt sich ein schlüssiges Bild von der Welt zeichnen. Bernulf Kanitscheider bringt die naturalistische Sicht der Dinge näher, erläutert ihre Varianten und stellt uns die Tradition vor (fast ausschließlich Denker der Antike, denn die christlich geprägte Epoche bevorzugte eine andere Sicht auf Mensch und Welt).
Ulrich Krohs & Georg Toepfer (Hrsg., 2006)
Philosophie der Biologie. Eine Einführung
Suhrkamp. 1. Auflage
456 Seiten. Preis: 26,- €
ISBN-13: 978-3518293454
Die Biologie gilt als die Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts, deren Denkmuster und Erklärungsansätze sich anschicken, auch traditionelle geisteswissenschaftliche Theorien in Frage zu stellen. Darauf antwortet die sich gegenwärtig rasch entwickelnde Philosophie der Biologie, indem sie die methodischen Grundlagen der Biologie sowie die Struktur biologischer Erklärungen und Theorien auf den Prüfstand stellt und Begriffe wie »Funktion«, »Organismus« oder »Lebewesen« aus philosophischer Perspektive analysiert. Der Band stellt eine kompakte Einführung in das noch junge Forschungsfeld der Philosophie der Biologie dar, in dem – nach Schlüsselbegriffen geordnet – die Grundfragen der Disziplin und die Brennpunkte aktueller Kontroversen dargestellt werden.
Mario Bunge & Martin Mahner (2004)
Über die Natur der Dinge. Materialismus und Wissenschaft
S. Hirzel. 1. Auflage
288 Seiten. Preis: 31,- €
ISBN-13: 978-3777613215
Für den Idealismus stellt das menschliche Bewusstsein das Zentrum der Welt dar, für den Materialismus dagegen ist die reale Welt das Primäre und der Mensch ihr Produkt. Obwohl der Materialismus so alt ist wie die Philosophie selbst, bildete er stets die Minderheitenposition. Nun scheinen vor allem die Naturwissenschaften die materialistische Sicht der „Natur der Dinge“ zu bestätigen. Doch ist die Wissenschaft wirklich materialistisch? Und was können Philosophen in unserer Zeit noch über die Natur der Dinge sagen, wo doch hier die Naturwissenschaftler das Wort führen? Dieses Buch zeigt, was dies im Sinne eines modernen Materialismus sein kann.
Martin Mahner & Mario Bunge (2000)
Philosophische Grundlagen der Biologie
Springer. 1. Auflage
420 Seiten. Preis: 149,99 €
ISBN-13: 978-3540676492
In den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ist die Philosophie der Biologie aus dem Schatten der physikorientierten Wissenschaftsphilosophie herausgetreten und hat sich als respektabler und blühender Zweig der Wissenschaftsphilosophie etabliert. In ihrem Buch entwickeln die Autoren eine neue Wissenschaftsphilosophie der Biologie auf einer konsequent realistischen und emergentistisch-materialistischen Grundlage. Sie stellen ein strenges, einheitliches und wissenschaftsorientiertes philosophisches Fundament vor, das es ihnen ermöglicht, viele philosophische und Grundlagenfragen der Biowissenschaften zu analysieren und zu klären. Dieses Buch möchte Biologen, Philosophen und alle Interessierten dazu anregen, neu über die Biophilosophie nachzudenken.
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